The Art Of Growing Young

Die sechs Dickmacher

Die Gene spielen bei Übergewichtigkeit eine Rolle. Das steht außer Frage. So kennt jeder mindestens einen Menschen, der futtern kann, was er will, und dennoch aussieht wie eine „Hundehütte“-In jeder Ecke ein Knochen“. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die scheinbar schon zunehmen, wenn sie das Fettgedruckte in der Zeitung lesen. Doch meistens liegt es eher an den Verhaltens-„Genen“, z. B. am weitverbreiteten „Zu–oft-an-den-Kühlschrank-Ge(h)n“. Folgende sechs Verhaltensweisen können langfristig flauschig und kuschelig machen …

Naschdemenz

Wenn ständig etwas im Futterhäcksler landet, ohne dass dies bewusst wahrgenommen wird, zahlt das mächtig in die Bauch-Sparkasse ein. Wer dann abends nach Hause kommt und noch einmal ordentlich zuschlägt, weil er „den ganzen Tag ja nichts gegessen hat“, dickt immer mehr an.

Lösung? Mehrere Tage lang mit dem Smartphone alles fotografieren, kurz bevor es in der Futterluke verschwindet. Dadurch nehmen wir wieder bewusst wahr, was sich da alles nebenbei auf die Hüfte schleicht.

Getränke

Flüssige Zuckerlieferanten sind die größten Dickmacher. Weil wir sie oft in unserer persönlichen Kalorienbilanz übersehen. Dabei sind genau sie es, die unseren Blutzucker Achterbahn fahren lassen, was uns dann wieder zu Kohlenhydrathaltigem greifen lässt.

Lösung? Wer nicht sofort auf Wasser umstellen kann, greift im ersten Schritt zu verdünnten Fruchtsäften. Zudem sollte die gewohnte Tagesmenge des Lieblingsgetränks halbiert und eine Hälfte durch Wasser ersetzt werden. Folgende Kombi spült die Geschmacksnerven wieder frei: ein Glas Lieblingsgetränk für den Geschmack, ein Glas Wasser für die Gesundheit. Immer im Doppelpack trinken!

Gemüse „homöopathisch“

Gemüse liefert wenige Kalorien. Deshalb steht es auf dem evolutionären Speisewunschzettel irgendwo ganz unten. Doch es liefert maximal Vitalstoffe. Wenn der Stoffwechsel ein Uhrwerk wäre, wären die Vitalstoffe die winzigen Zahnrädchen, die das Uhrwerk am Laufen halten. Wer wenig Vitalstoffe futtert, dem sind ein paar Zacken aus einigen Zahnrädchen weggebrochen. Das Uhrwerk läuft nicht mehr rund. Zeit, Vitalstoffe zu tanken!

 

Lösung? Gemüse muss wieder schmecken! Cremige Soßen, Käse und Öle machen es lecker. Und da Gemüse lächerlich wenige Kalorien liefert, zahlen die Fettkalorien aus Soße, Käse oder Öl eben nicht auf das Kalorienkonto ein. Aber das Gemüse bringt das „Uhrwerk“ wieder in Takt.

 Zu wenig Eiweiß

Mehl und Zucker. Kohlenhydrate sind billig. So wird ein großes Volk billig gesättigt. Ein sattes Volk geht nicht auf die Straße. Aber das kohlenhydratbedingte, ständige Auf und Ab des Blutzuckers lässt uns über die Wochen, Monate und Jahre viel mehr Gesamtkalorien futtern, als wir als fast bewegungslose Sitzriesen verbrauchen. Soll heißen: Wenn wir hauptsächlich Muskelbenzin (Kohlenhydrate) tanken und die nicht durch Muskelarbeit weghampeln, dann werden wir immer flauschiger und kuscheliger. Und wir lassen weniger Platz für Eiweiß – den Baustein des Lebens. Aus Eiweiß werden Sättigungsbotenstoffe gebastelt. Und wer dann länger satt ist, tankt weniger Gesamtkalorien, ohne zu hungern!

Lösung? Mehr Fisch, Fleisch, Sojaprodukte (Tofu), Nüsse, Eier, Milchprodukte (auch Eiweißshakes), Hülsenfrüchte nehmen den Kohlenhydraten den Platz auf dem Teller weg. Wer das jetzt noch mit Tipp 3 kombiniert, lässt den Kohlenhydraten kaum noch eine Chance, uns immer matschiger zu machen.

 

Brutale Hungerkuren

FDH heißt bei mir nicht „Friss die Hälfte“, sondern „Frust durch Hunger“. Wer sich durch eine mangelhafte Kalorienversorgung kämpft, aktiviert uralte Überlebensprogramme. Denn früher gab es oft Hungersnöte, worauf der überlebenswillige Organismus z. B. mit Muskelabbau reagieren musste (denn Muskeln verbrauchen als stoffwechselaktives Gewebe ununterbrochen Kalorien). Hungersnöte gibt es für unseren Körper heute immer noch. Sie heißen nur anders: Diät!

Lösung? Mindestens dreimal täglich richtig satt essen. Bei jeder Mahlzeit einen Eiweißlieferanten essen (Eiweiß klaut den Kohlenhydraten nicht nur die Platzherrschaft auf dem Teller, sondern regeneriert auch die kalorienfressenden Muskeln).

Untertouriges Rumhampeln

Sport aktiviert die Muskeln. Muskeln verbrennen ununterbrochen Kalorien. Doch wer mit zwei Stöckchen gemütlich auf dem Waldweg schlendert oder im Schwimmbecken eher Treibholz spielt, der wird nur wenige Extrakalorien verbrauchen. Wer sich aber danach mit bestem Gewissen, weil man ja „gerade Sport gemacht hat“ einmal kreuz und quer durch die Küche futtert, importiert mehr Kalorien, als vorher exportiert wurden. Untertouriger Sport kann somit dick machen!

Lösung? Beim Sport Gas geben! Ins Schwitzen kommen. Und insbesondere danach, noch bevor der Unterzucker unsere Kontrollinstanz im Neocortex auf Standby schaltet, eiweißbetont essen. Weil Eiweiß die sportinduzierte Fettverbrennung weiter laufen lässt, wo Kohlenhydrate diese sofort wieder auf Null reduziert hätten.

 




 

.